FMBB 2011 - WM der Belgischen Schäferhunde
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Dieses Jahr fand die WM in Nieuwpoort / Belgien statt, von hier aus nur etwa 280km entfernt. Samstag ganz früh war ich also unterwegs.
Nach einigem Hin und Her zwischen Campingplatz, Security und Sekretariat (der Vorbote der etwas chaotischen Organisation, die mich die 2 Tage begleiten sollte) war auch der reservierte Campingplatz gefunden und das Zelt aufgebaut. Also endlich ab in’s Stadion!
Zu meiner Überraschung schien mir die WM nicht besonders gut besucht, teilweise starteten die IPO-Sportler am Samstag vor weniger als 50 Zuschauern. Die Zuschauerzahlen beim Mondioring würde ich Samstag auf zwischen 50 und 150 schätzen, in etwa soviel auch beim Agility. Ich hatte irgendwie mit wesentlich mehr gerechnet, nationale Veranstaltungen sind zumindest im IPO-Bereich deutlich besser besucht. Beim Obedience-Ring gar absolute Leere: Vielleicht Zufall, aber als ich mir einen Teil der Prüfung einer niederländischen Sportlerin mit ihrem Groenendael ansah war ich der einzige Zuschauer...
Am Schauring das übliche Grauen: Tervueren und Groenendael “ohne Gesicht” und ohne (=mit geklemmter) Rute, vor allem aber zum Großteil ohne Herz, wie das ängstliche Zucken vor den Schussgeräuschen aus Richtung Mondioring oder auch das panische Wegspringen vor im Wind wehenden Flatterbändern verriet. Glücklicherweise waren die Malis gerade nicht dran, so dass mir die dünne Hoffnung bleibt, dass bei denen am Schauring alles anders war...:)
Egal, zurück zum IPO, wo es wirklich tolle Leistungen zu bestaunen gab. Leider schlug auch hier das Chaos zu: Knut Fuchs, der mit seinem Leeland mit fantastischen Punkten (B:95 C:95) ganz oben mitmischte, musste die erste Fährte wiederholen, weil er fälschlicherweise auf eine bereits abgesuchte Fährte geschickt wurde. Auch die Ersatzfährte konnte nicht vernünftig abgesucht werden, weil kurz vor dem Ansatz irgendwer kreuz und quer über die Fährte gelaufen war. Das stundenlange Warten, Herumfahren und “Fehlsuchen” resultierte schließlich in einer abgebrochenen dritten Fährte: 15 Punkte, aus der Traum. Wirklich mehr als schade, die zwei hätten im Finale sicher ein Wörtchen mitgeredet... Alle Angaben zum Fährtenchaos übrigens ohne Gewähr, ihr könnt euch die Flut von Informations- und Gerüchte-Fetzen sicher vorstellen.
Ein Highlight und Publikumsmagnet war natürlich die Mondioring-Fläche: In brütender Hitze absolvierten die Hunde und ihre HF einen anspruchsvollen, kräftezehrenden und für die Zuschauer sehr interessanten Parcours. Meinen allergrößten Respekt an die Helfer, die Schwerstarbeit geleistet haben! Schön finde ich persönlich, dass die Unterordnungs- bzw. Gehorsamsbereiche im Mondio zunehmend schöner anzusehen sind als vor einigen Jahren noch. Ich denke, dass nicht zuletzt dieses Detail die Attraktivität des Sports weiterhin steigern wird, und ich wünsche uns allen, dass Mondio auch in Deutschland ein verbreiteter und fester Bestandteil der Hundesport-Landschaft wird.
Zum Drumherum: Der Eintritt für die WM betrug für Sa+So 12€. Campingplatz pro Nacht 15€, Parken 5€, Toilette 30c, Dusche 1€, kleiner Kaffee/ Cola 2€, belegte Baguettes 3€. Happige Preise. Der Strom für die Camper kostete pauschal 50€, und pünktlich nach dem letzten Starter wurde er sofort gekappt. Der BBQ-Abend am Samstag sollte 20€ kosten, das war so einigen (mir ebenfalls) dann zuviel. Obwohl (fast) alle Beteiligten der Organisation freundlich und hilfsbereit waren, fehlte der Veranstaltung irgendwie ein wenig das Herz, finde ich. Dennoch: Das Gelände war prima und ich möchte die Leistung der Organisatoren wirklich nicht schmälern - so ein Ding auf die Beine zu stellen verdient jeden Respekt!
Sonntag war es dann soweit: Das große Finale, die besten 20 (bzw. 19, leider fiel ein Hund verletzt aus) IPO-Teams kämpfen um den WM-Titel. Um 7Uhr sollte es losgehen, also war ich gegen 6:50Uhr im Stadion - so wie viele Zuschauer und Sportler. Von der Orga war allerdings noch kaum jemand vor Ort, es gab auch noch keinen Kaffee, keine Startlisten, die Technik stand nicht... Lange dauerte es aber nicht, dann war alles bereit und das Finale konnte beginnen. Endlich füllten sich auch die Tribünen so richtig, die Zuschauer kamen in Strömen - und damit kam auch richtige WM-Stimmung auf!
Die Vorführungen im Stadion waren echt beeindruckend - tolle Hunde, tolle Arbeit, tolle Vorführweise, und durch den guten Richt-Modus nicht zu beanstandende Bewertungen. 3 Richter + Oberrichter, die höchste und die niedrigste Bewertung wird gestrichen, und die verbliebenen 2 gemittelt - dadurch gab es auch halbe Punkte. Das war Hundesport vom Allerfeinsten, und irgendwie zitterte man mit allen 19 Teams mit. Jeder Hundeführer wurde von “seinem” Team lautstark bejubelt und angefeuert, und das Publikum kommentierte auch gelungene Teilübungen mit teils euphorischem Beifall. Kleiner Wermutstropfen war gelegentlich die Helferarbeit im zweiten Teil, zu viele schnelle Hunde gingen auf der Langen kegeln.
Bis zum Schluss blieb die Meisterschaft spannend: Der allerletzte Schutzdienst der WM entschied selbige, Petra Sporrer bekam mit ihrer Emy 92 Punkte, damit stand der Weltmeister FMBB 2011 fest: Edgar Scherkl mit Cayman!
Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer der FMBB, ganz besonders natürlich an alle Platzierten - in allen Sportbereichen:)!
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